1.1. Bischöfliches Archiv

Der Kern des fürstbischöflichen Archivs wird im Staatsarchiv Bozen aufbewahrt. Ein beträchtlicher Teil befindet sich daneben noch immer bei der bischöflichen Kurie in Brixen (Diözesanarchiv), einige Bestandssplitter liegen zerstreut in Innsbruck, Laibach, München und Wien (insgesamt ca. 1.800 Urkunden, 900 Kodizes und 27.492 Aktenstücke).

Nach der Säkularisierung der Fürstbistümer Brixen und Trient kamen Teile ihrer Archive in den Jahren 1804 e 1805 nach Innsbruck, um dort am Sitz der Regierung die schriftliche Überlieferung über die Rechte und Besitztitel der nun unter staatlicher Verwaltung stehenden Bistümer versammeln zu können. Die ältesten und bedeutendsten Urkunden aus beiden Archiven wurden später, im Herbst 1805, zusammen mit anderen, aus Vorarlberg und den Vorlanden stammenden Archivbeständen nach Wien gebracht.

Die weiteren politischen Entwicklungen zu Beginn des 19. Jahrhundert (Tirol zu Bayern 1806) führten zu einer weiteren Zersplitterung des Brixner Archivs.

Die in Innsbruck und Wien liegenden Bestände sind 1919 an Italien abgetreten worden. Im Zuge der wiederholten Umsiedlungen haben sich zwangsläufig Verluste von Archivmaterial ergeben.

Der Bestand ist - neben dem alten Resch-Repertorium, das hier im Staatsarchiv Bozen in Form eines Zettelkatalogs vorliegt - durch ein Verzeichnis für die Urkunden und die Handschriften, sowie durch eine Übersicht über die Akten erschlossen.


1.1.1. Urkunden
Zeitraum: 845-1792
Umfang: 3230 Urkunden
Erschließung: Edition im Druck bis 1336 (s. Literatur), in Bearbeitung bis 1400, Verzeichnis, Datenbank, Zettelkatalog
Literatur:
Santifaller, Leo: Die Urkunden der Brixner Hochstiftsarchive 845 1295. Innsbruck 1929 (= Schlern-Schriften 15); Santifaller, Leo/Appelt, Heinrich: Die Urkunden der Brixner Hochstiftsarchive 1295 1336. 2 Teile. Leipzig 1941/43 (= Brixner Urkunden Bd. 2, Teil 1 + 2).


1.1.2. Akten
Zeitraum: saec. XIV-XIX/1
Umfang: 315 Aktenfaszikel
Erschließung: Bestandsübersicht, Zettelkatalog


1.1.3. Handschriften
Zeitraum: saec. X-XIX/1
Umfang: 267 Bänd
Erschließung: Verzeichnis, Zettelkatalog
Literatur:
Redlich, Oswald: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen, vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert. Innsbruck 1886 (= Acta Tirolensia 1), Santifaller, Leo: Calendarium Wintheri, il più antico calendario, necrologio ed urbario del capitolo della cattedrale di Bressanone. In: Archivio per l’Alto Adige 18 (1923). S. I-IV, 1 647, Schaller, Viktor: Ulrich II. Putsch, Bischof von Brixen, und sein Tagebuch. 1427–1437. In: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg, III/36 (1892). S. 225–322, Richter-Santifaller, Berta: Ein Buchensteiner Urbar aus dem Jahre 1566. In: Der Schlern 9 (1928). S. 362–369, Albertoni, Giuseppe: Le terre del vescovo. Potere e società nel Tirolo medievale (secoli IX–XI). Torino 1996 (= Gli Alambicchi XII) bzw. die deutsche Übersetzung id.:, Die Herrschaft des Bischofs. Macht und Gesellschaft zwischen Etsch und Inn im Mittelalter. Bozen 2003 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 14).


1.1.4. Miscellanea
Zeitraum: saec. XV-XIX
Umfang: 4 Kartons
Erschließung: Verzeichnis